Trojanische Gepflogenheiten
Kapitel 1
Es war Sonntagabend um 20:10 Uhr, als sich unser Shuttle vom JFK-Airport New York mit direktem Ziel Troja 2 in die Luft erhob. In der mittleren Sitzreihe waren drei Plätze für uns reserviert. Dunn saß in der Mitte, Vanessa zu seiner Linken, ich zu seiner Rechten. Ein brisanter Fall sollte uns bevorstehen, welcher der Detektei Steelwynch erst vor wenigen Stunden von hoher Stelle zugetragen worden war.
Genauer gesagt war es so, dass Dunn mich eine Stunde zuvor zu Hause kontaktiert und zum Flughafen bestellt hatte. Ich sollte Kleidung für ein paar Tage einpacken und mich auf einen Besuch auf Troja 2 freuen. Mehr hatte er nicht preisgegeben, aber dass es sich um einen Fall handeln würde, war mir auch so klar. Gesagt, getan, ich fuhr also per Taxi zum Flughafen - und wen musste ich da neben Dunn auf mich warten sehen? Vanessa Crown, Ex-Studienbekannte und seit ein paar Tagen leider auch Kollegin bei Steelwynch. Lieber hätte ich mit Dunn alleine gearbeitet oder mit irgendjemand anderem, bloß nicht mit Vanessa! Doch bei diesem Fall war sie dummerweise mit von der Partie. Im täglichen Geschehen in der Firma artikulierte ich mich bislang ganz gut mit ihr. Es brauchte ja schließlich keiner zu wissen, dass wir zu Studienzeiten keine Freundinnen gewesen sind und ich sie auch heute noch nicht leiden konnte.
Unser Spacebus hatte die Erdatmosphäre gerade verlassen, da holte Dunn ein paar Unterlagen aus seiner kleinen Aktentasche. Wir hatten einen Mord aufzuklären - noch dazu einen Mord an einer flüchtigen Bekannten von mir.
?Nun, meine Damen, ich habe hier für jeden eine detaillierte Broschüre mit allen bekannten Fakten zu unserem Fall. Kollege Wirsh hat diese Daten vorab angefordert und Chief Winston, der Sicherheitschef von Troja 2, hat sie mir kurz vor unserem Abflug via Interline zugeschickt. Bevor wir den Raumhafen erreicht haben, sollten wir die Informationen ausgiebig studiert haben!?
Dann überreichte er Vanessa und mir je ein Exemplar.
?Kayla...?, sprach er mich an. ?Sie sagten vorhin, Sie kannten das Opfer flüchtig. Was hatten Sie mit Miss Michaels und dieser Agentur Bellisare, für die sie tätig war, noch mal zu tun??
?Unsere Bekanntschaft war nur kurz.?, antwortete ich wahrheitsgemäß. ?Ich habe bei dieser Agentur vorgesprochen. Das war ein …
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