Danke, man lebt
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… wäre sofort aufgestanden und gegangen. 
Holler gestand, ebenfalls geschieden zu sein.  Es kann nicht nur an dem Parfüm gelegen haben. Er  genoss diesen kurzen Augenblick des Mannes von Welt, des erfolgreichen Managers, schwelgte im Reichtum, faselte von einer Villa auf Mallorca, momentan sei er dabei, den Flugschein zu machen, fliegen sei  herrlich, es  gebe einem das Gefühl von Freiheit.
 Annemarie war mehr als fasziniert, bedauerte, dass sich ihre Wege damals trennten, aber das Schicksal habe sie doch noch zusammengeführt. 
Zwei Stunden später fanden sie sich in einem Hotelzimmer wieder, Holler hatte seine Frau noch nie betrogen. 
Ob sie sich wiedersehen, fragte Annemarie, da war es bereits Nacht, Holler gab vor, nach Hause zu müssen, er habe noch etwas Wichtiges zu erledigen.
Was denn so dringend sei, wollte Annemarie wissen, bat ihn, noch zu bleiben. Ob sie mit ihm nach Hause gehen könne, sie würde sein Nest gern sehen, bettelte sie. Frauen können manchmal lästig sein.  
 „Einander mal“, vertröstete Holler. Nun wollte Annemarie auch noch seine Adresse wissen, wühlte in seiner Brieftasche, fand einen Umschlag, notierte sich die Anschrift. Sie wohne in der Bleichstraße, er sei jederzeit willkommen, sagte Annemarie. 
Holler verabschiedete sich, fügte notgedrungen hinzu, sie sei jeder Zeit willkommen, möge aber bitte vorher im Büro anrufen, wie sie wisse, sei er demnächst viel unterwegs. Sollte jemand bei ihm zu Hause den Hörer abheben, sei es die Haushälterin, Annemarie möge nicht erschrecken, sie  würde sich immer mit Holler melden,  sie bilde sich ein, mit ihm verheiratet zu sein. 
Wo er gewesen sei, wollte seine Frau wissen, sie habe sich Sorgen gemacht. Holler musste eine Geschichte erfinden, eine, die seine Frau ihm bedenkenlos abkauft. Er sei in einen Stau geraten, ein schwerer Unfall, bestimmt drei Tote, er sei mit den Nerven fertig, Tote sind etwas Schreckliches, man kann gar nicht hinsehen. Seine Frau war froh, dass ihm nichts geschehen ist. 
Diese Nacht schlief Holler unruhig. Am Morgen fühlte er sich wie gerädert. 
Im Büro zuckte er jedesmal zusammen, wenn das Telefon klingelte, atmete erleichtert auf, Annemarie schien ihn nicht anzurufen. 
Zuhause begrüßte ihn seine Frau wie immer, Annemarie schien nicht aufgetaucht zu sein. Holler atmete erleichtert auf. Annemarie wird es nicht schaffen, sein Leben auf den Kopf zu stellen, wer weiß, was für eines er an ihrer Seite  führen würde,  …


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