… „Richte dich auf und hör mich an.“ Sunu tat, wie geheißen und ihr fester Blick richtete sich auf ihn. „Sicher hast du schon gedacht, ich hätte dich und unseren Schützling vergessen, aber dem ist nicht so. Ich habe lange überlegt und bin zu einem Entschluß gelangt. Ich habe es hinausgezögert, aber es gibt wohl keine andere Lösung.“ Ihre Augen verdunkelten sich kurz in einer Andeutung von Bedauern, dann senkten sich ihre Lider halb, um jede Regung zu verbergen. Sunus Rücken versteifte sich in einer Ahnung dass die Veränderung, welche ihm bevorstand, nicht unbedingt positiv für ihn ausfallen würde. Mit beherrschter Miene fuhr die Königin fort: „Ich lasse dich ungern ziehen,“ sie hielt kurz im Satz inne wie um sich zu sammeln und sprach dann weiter: „Aber ich habe beschlossen, dass es für dich und Tuja das Beste ist. Du wirst nach Memphis reisen. Ich stelle dir ein Reiseboot zur Verfügung, welches auch für Fahrten bei Niedrigwasser geeignet ist. In Memphis ist bereits eine Depesche von mir eingetroffen, die dich ankündigt. Du wirst dich beim Statthalter melden, dieser ist informiert, und er wird dich mit sofortiger Wirkung als Oberbefehlshaber über die Medjay-Polizei von Memphis einsetzen. Du wirst ein üppiges Gehalt empfangen und eine Villa am Fluß.“ Sunus Schultern waren nach vorne gesunken, sein Blick verschleiert. Plötzlich warf er sich vor seiner Königin zu Boden. „Laß mich hier bleiben, Herrin, wenn ich gehe, wer wird dann auf dich aufpassen?“ Obwohl er wusste, dass die Lösung der göttlichen Gemahlin die einzig Richtige war, sträubte sich alles in ihm dagegen, sie im Stich zu lassen. Mit ihrem zierlichen Fuß, der in einer goldenen Sandale steckte, stupfte sie ihn an der Schulter. „Erhebe dich, Sunu,“ als sie seinen Namen nannte, stand er langsam auf. Mit einem warmen Lächeln erhob sich seine Herrin und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ich werden nicht allein sein, auch wenn ich deinen Schutz missen werde.“ Sie wies auf Geb, Hui und Senmut. „Ich habe noch mehr Vertraute, die sich um mich sorgen. Außerdem trage ich den Erben des lebendigen Gottes in mir und glaube mir,“ ihr Lächeln bekam etwas von seinem früheren Mutwillen zurück, „niemand wird mir etwas antun, solange ich für die Nachfolge auf dem Horusthron sorge. Außerdem werde ich bei meinen Aufenthalten in Memphis schließlich auch einen Vertrauten brauchen!“
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